10 Rund um den Glockenturm · Oktober/November 2025 Natur & Gesundheit Klein, aber oho! Wenn wir an bedrohliche Raubkatzen denken, kommen uns schnell Löwe, Puma und Tiger in den Sinn – dass es jedoch auch einen gefährlichen Kandidaten in »Kleinformat« gibt, ist vielen nicht bekannt. Die ausschließlich im südlichen Afrika beheimatete Schwarzfußkatze ist bloß 45 cm groß und ein Leichtgewicht von durchschnittlich 1,5 kg – im Vergleich zu unseren Hauskatzen, die je nach Rasse – mindestens 50 cm groß sind und gewöhnlich zwischen 4 – 6 kg wiegen. Dieses Raubtier gehört zu den kleinsten Katzenarten der Welt und zeichnet sich – neben ihrer besonderen Anpassungsfähigkeit und Robustheit an ihren trockenen Lebensraum – durch ihr extremes Geschick bei der Jagd und ihrer Furchtlosigkeit aus. Tagsüber befinden sich die sehr scheuen Einzelgänger in schattigen Felsspalten oder Erdbauten. Außergewöhnlich ist, dass Schwarzfußkatzen kaum bis gar nichts trinken. Ihren Flüssigkeitsbedarf stillen sie komplett über ihre Nahrung – mit täglich ca. 250 Gramm Fleisch benötigen sie bei ihrer geringen Körpergröße außerordentlich viel zu fressen. Ein Erfolgskiller Schwarzfußkatzen fangen mehr Beute, als ihre Verwandten, die Großkatzen. Sie sind sogar tödlicher als Löwe, Tiger und Co., denn keine andere Katzenart vermag so intensiv und effizient zu jagen, wie diese kleinen, wilden Räuber. Rund 60 Prozent ihrer Jagdversuche sind erfolgreich. Dieses entspricht zwischen 10 bis 14 Beutetieren pro Nacht. Ein Leopard bräuchte mehr als ein halbes Jahr, um so viele Tiere zu erlegen, wie eine Schwarzfußkatze in einer Nacht. Die Schwarzfußkatze ist eine Pirschjägerin. Sobald sie ein Opfer erspäht hat, schleicht sie sich ganz vorsichtig und lautlos an. Wenn sie ihrer Beute nah genug ist, überfällt sie diese mit einem pfeilschnellen Überraschungsangriff. Kleinvögel, die versuchen wegzufliegen, »pflückt« sie teilweise noch aus der Luft. Hauptsächlich ernährt sich diese kleine Raubkatze von Kleinsäugern und Vögeln – in Zeiten großer Nahrungsknappheit frisst sie aber auch Insekten, Frösche, Eidechsen und sogar Aas. Dieses gewiefte Leichtgewicht stört es im Übrigen gar nicht, wenn die Beute deutlich größer ist, als es selbst: Einheimische berichten, wie diese kleinen Bestien sogar Ziegen, Schafe oder Giraffen tödlich angreifen, indem sie ihnen gezielt in die Halsschlagader beißen. Wie viele andere Wildtiere, ist leider auch die Schwarzfußkatze vom Aussterben bedroht – 2002 wurde sie in die »Rote Liste gefährdeter Arten« aufgenommen. n Jenny Adam Optisch ähnelt diese Wildkatze einem niedlichen Stubentiger, doch der Schein trügt: Dieses Raubtier gilt als die gefährlichste und tödlichste Katze der Welt! Rätselhafte Tiere aus aller Welt Achtung: Schwarzfußkatze
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