27 Keine Samtpfote Fischkatzen leben in Südostasien und ihr Lebensraum umfasst Sümpfe, Seen und Wälder mit Wassernähe. Im Vergleich zu den meisten anderen Katzen ist dieses nachtaktive Raubtier alles andere als wasserscheu. Sie haben einen kräftigen, eher stämmigen Körper, der im Vergleich zu ihren Beinen außerordentlich lang ist. Der Schwanz ist bloß halb so lang wie ihr Körper und dient beim Schwimmen und Tauchen als »Steuerruder«. Tagsüber verstecken sie sich im tropischen Wald – ihr graues bis olivgrünes, mit schwarzen, dicken Punkten gemustertes Oberfell tarnt die Katze perfekt im dichten Dschungel. Statt dem »Miau« einer Katze, produziert sie ein heiseres, bellendes Geräusch, das dem Laut eines kleinen Hundes ähnlich ist. Diese kuriosen Raubtiere sind Einzelgänger und etwa doppelt so groß wie unsere Hauskatzen. Gefähr- lich kann die Fischkatze uns Menschen eher nicht werden, in die Enge getrieben, verteidigt sie sich allerdings vehement und wird außerordentlich aggressiv. Obwohl sie nicht groß ist, hat sie einen unbändigen Mut und wehrt sich sogar gegen große Hunde. Eine geschmeidige Jägerin Die Fischkatze ernährt sich hauptsächlich von Fischen. Sie frisst jedoch auch Frösche, Schnecken, Schlangen, Vögel, Insekten und kleine Nager. An Land erlegt sie sogar Säugetiere bis zur Größe eines Lamms! In der Regel lauert sie jedoch am Flussufer auf ihre Beute und schlägt diese mit ihren spitzen Krallen aus dem Wasser. Sie hat sogar Schwimmhäute zwischen ihren Zehen – diese ermöglichen es ihr, geschickt durch das Wasser zu paddeln und Beute unter der Oberfläche zu greifen. Die Fischkatze ist eine ausgezeichnete Schwim- merin und scheut sich auch nicht davor, vollständig unterzutauchen, um Beute zu machen. In der Tat sind diese Raubkatzen nicht nur geschickt darin, ihre Beute zu fangen, sondern sie locken diese auch noch aktiv an: Dabei klopfen sie mit ihren Pfoten auf das Wasser, so dass es für das Beutetier so aussieht, als würde ein Insekt auf der Oberfläche schwimmen. Schnappt Fisch oder Frosch schließlich zu, wird es selbst verspeist. In freier Wildbahn können Fischkatzen 10 bis 12 Jahre alt werden und sie haben – bis auf den Menschen – keine natürlichen Feinde. Trockenlegungen der tropischen Feuchtgebiete zwecks Landwirtschaft, Straßen- und Häuserbau, bedeutet für diese außergewöhnliche Wildkatze einen erheblichen Verlust ihres Lebensraumes; sie gehört inzwischen zu den gefährdeten Tierarten. n Jenny Adam Sie bellen wie Hunde, schwimmen wie Otter und haben sogar Schwimmhäute an ihren Pfoten – diese intelligenten Wildkatzen haben sich in außergewöhnlicher Weise an ihren Lebensraum angepasst und sind relativ unbekannt. Rätselhafte Tiere aus aller Welt Wasserratte Fischkatze Natur & Gesundheit
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