13 HzHG: Wie wichtig sind Ihnen persönlich Selbst- ironie und Humor? Brink: Wer mich kennt oder vielleicht sogar bei Let’s Dance erlebt hat, der weiß, dass ich zur Selbstironie neige und sehr vieles nicht ganz so ernst nehme. Und wenn ich doch mal etwas ernst nehme, dann versuche ich trotzdem den Anschein zu wahren, es nicht so zu meinen. Selbstironie und Humor ist in meinem Beruf ganz, ganz wichtig. Vor allem wenn man gern austeilt, muss man natürlich auch einstecken können. HzHG: Wo tanken Sie neue Kraft, wenn Ihre Akkus einmal leer sind? Brink: Ich tanke ganz viel Kraft beim Sport im Fitnessstudio. Logischerweise ist es in meinem Alter nicht mehr mein großes Ziel, bei Olympia zu gewinnen. Sehr leidenschaftlich spiele ich auch Tennis, früher sogar in einer hohen Liga. Aber jetzt wird die Luft da auch dünner und es wird immer anstrengender, gegen starke Gegner zu bestehen. Am liebsten spiele ich mit meinen Kumpels, das füllt meine Akkus am besten wieder auf. Ich denke wichtig ist, dass man es nicht übertreibt und zu viel macht. Genügend Pausen gehören genauso dazu. Eben so viel, dass man fit bleibt. Ich denke man kann sich die Gesundheit zu einem gewissen Teil auch erkämpfen. Natürlich gehört auf der anderen Seite auch Glück dazu und dass von oben jemand seine schützende Hand über einen hält. HzHG: Wenn Sie einen Wunsch für die Welt frei hätten, welcher wäre das? Brink: Ich könnte natürlich ganz groß sagen »Weltfrieden«. Vieles von dem was auf der Welt passiert finde ich unglaublich in der heutigen Zeit – was sich Menschen alles Schreckliches antun können. Man fragt sich wirklich was in Menschen vorgeht, die solche ungeheuerlichen Dinge anordnen. Man müsste es hinkriegen, dass die Macht eines jeden einzelnen Menschen in der Welt wirklich begrenzt ist. Ich denke, das wäre einer meiner Wünsche für unsere Zeit. HzHG: Mit welcher menschlichen Eigenschaft begeistert man Sie besonders? Brink: Mich begeistert man absolut mit purer Ehrlichkeit! Ich habe damals Jura studiert, weil ich dachte, ich könnte die Welt verbessern. Ich hatte schon immer einen Hang zu Ehrlichkeit. Außerdem finde ich Geduld sehr positiv – wovon ich selbst leider nicht immer genug habe. HzHG: Welche Zeit Ihrer bisherigen Karriere war bis jetzt die Beste? Brink: Definitiv die 70er Jahre. Es gab unzählige Sendungen und damit natürlich Umsätze ohne Ende. Wir haben damals eine riesige Menge an Schallplatten verkauft. Es gab noch die Single mit einer A- und B-Seite, später dann Alben. Die Alben waren dann immer die Belohnung für die erfolgreichen Singles. HzHG: Wie gut kennen Sie Hamburg? Brink: Hamburg kenne ich sehr, sehr gut. Früher bin ich oft an der Alster joggen gewesen und habe schon in mindestens 20 Hamburger Hotels gewohnt. Ich schätze diese Stadt wirklich sehr. Wenn ich aus Berlin wegziehen müsste, wäre Hamburg meine zweite Wahl. Ich bin in der Kleinstadt Nordhorn aufgewachsen, mit vielen Wiesen, Feldern und Bauernhöfen. Die Musikszene hat mich damals nach Berlin geholt. Jetzt fühle ich mich in der Großstadt wohl und könnte mir gut vorstellen, auch in Hamburg zu leben. Das Einzige, was mir an Berlin besser gefällt, ist natürlich das Wetter. ☺ Ein großes Dankeschön an Herrn Brink für seine Zeit und das lockere und interessante Gespräch. Ganz sicher wird seine Musik noch sehr lange Zeit vielen Menschen große Freude bereiten und besonders die alten Lieder werden noch die ein oder andere positive Erinnerung aufleben lassen. n Ronny Behrendt
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