27 – »Frühling lässt sein blaues Band …« – ein wertvoller Raum für Nähe und Austausch. Beim gemeinsamen Naturbeobachtungen und Gärtnern entstehen wertvolle Gespräche und Momente des Teilens und der Wertschätzung. Ganz besonders wichtig ist dabei auch, dass unser Garten ein geschützter Raum für die Bewohner:innen unserer Pflege-WGs darstellt. Für Menschen mit Demenz bietet er Sicherheit und Orientierung, ein verlässliches Umfeld, das zum Erkunden, Erleben und Verweilen einlädt. Durch klare Strukturen, sanfte Übergänge und vertraute Elemente wird der Garten zu einem Ort, an dem sich unsere Bewohner:innen frei bewegen und gleichzeitig sicher fühlen können. Gerade für Menschen, die im Alltag oft mit Unsicherheiten konfrontiert sind, ist dieser geschützte Rahmen, meiner Meinung nach von unschätzbarem Wert – er fördert Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Lebensfreude auf ganz natürliche Weise. Seit November 2024 unterstützt Frau Anja Kiefel als gartentherapeutische Assistentin unser Team. Mit viel Einfühlungsvermögen, Kreativität und Begeisterung gestaltet sie unsere Angebote mit. Sie sagt selbst: »Als ausgebildete Seniorenassistentin, leidenschaftliche Grafikerin und naturverbundener Mensch liebe ich die Vielfalt meiner Aufgaben. Besonders die Verbindung von Kreativität, Begegnung und Natur macht diese Arbeit für mich so besonders. Jeder Tag ist einzigartig – ich erlebe so viele berührende Momente. Ich bin dankbar, Teil dieses wunderbaren Teams zu sein.« Eine weitere Bereicherung für unser Team ist Herr Alexander Boers, der uns seit März 2025 unterstützt. Besonders die männlichen Bewohner profitieren von seinen handwerklichen Angeboten rund ums Holz, die auf großes Interesse stoßen. Darüber hinaus wird er in Zukunft auch seine digitale Kompetenz in die Gartentherapie mit einbringen. Einige von Ihnen kennen ihn bestimmt vom Digitalcafé, wo er rund um digitale Fragen sein Können zur Verfügung stellt. Seine Vielseitigkeit, sein Engagement und seine herzliche Art sind ein echter Gewinn für unsere Arbeit. Beide Kolleg:innen arbeiten auf Honorarbasis und werden durch die Deutsche Fernsehlotterie finanziert – eine Förderung, die vieles ermöglicht und unseren Alltag spürbar bereichert. Ab Mai 2025 freuen wir uns auf eine weitere schöne Entwicklung: Das Ehrenamt wird aktiv in die Gartentherapie eingebunden. Wir sind gespannt auf die Impulse, die dieses Engagement mit sich bringen wird, und auf die neuen Farben, die es unserem bunten Strauß an Angeboten für die Bewohner:innen hinzufügt. Ebenso erfreulich ist die stetig wachsende, bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Haus – zwischen Pflege, Betreuung, Alltagsbegleitung, Reinigung, Therapeut:innen und Verwaltung. All diese unterschiedlichen Tätigkeitsfelder kommen Schritt für Schritt weiter zusammen. Dieses Miteinander stärkt nicht nur den Alltag der Bewohner:innen, sondern auch die Atmosphäre und das Verständnis im gesamten Haus, auf das wir alle, meiner Meinung nach, angewiesen sind. Unser Therapie- und Sinnesgarten entwickelt sich stetig weiter – als lebendiger Raum der Begegnung, des Miteinanders, der Förderung und des sinnhaften Erlebens für Menschen mit Demenz. Ich blicke mit Freude und Dankbarkeit auf das, was war, und mit Spannung und Zuversicht auf das, was noch vor uns liegt: Ein weiteres Gartenjahr voller gemeinsamer Naturbeobachtungen, schönen Augenblicken, kleiner Wunder und großer Lebensfreude. n Esther Daenschel, Gartentherapeutin
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