Rund um den Glockenturm 04/05 2025

9 In den folgenden Jahren übernahm sie die Position der Schwerbehindertenvertretung und leitete ehrenamtlich die Hospitalbibliothek, die sie mit ihrem neunköpfigen Team zu einem lebendigen Begegnungsort machte. Frau Brietzke ist vielen auch bekannt aus der Quizsendung von Jörg Pilawa, in der sie 2009 mit einer 100-jährigen Bewohnerin zusammen auftrat. Musik als Brücke zu den Menschen Nicht minder beeindruckend ist der Weg von Roswita Kobabe. Die ehemalige Gymnasiallehrerin für Religion, Musik und Mathematik fand ihre Berufung in der musikalischen Begleitung des spirituellen Lebens im Hospital. Seit 2005 spielte sie im zweiwöchentlichen Wechsel mit ihrer Schwester die Orgel während der Gottesdienste. Darüber hinaus begleitet sie bis heute die Hausgottesdienste am Klavier und Keyboard. Ihr Engagement ging weit über das Musikalische hinaus: Sie organisierte den Weltgebetstag mit und bot Bibelstunden an. Selbst ein Schlaganfall und die daraus resultierende fast vollständige Erblindung konnten sie nicht beirren, auch wenn sie nun die geliebte Orgel nicht mehr spielen kann. Symbol der Hoffnung und des Dienstes Das goldene Kronenkreuz, das beiden Damen verliehen wurde, ist mehr als eine Auszeichnung – es ist ein Symbol der Ermutigung und der Hoffnung. Das Kronenkreuz als sichtbares Zeichen der Diakonie und ihrer Inneren Mission wurde 1925 entworfen. Es verbindet das Kreuz als Hinweis auf Not und Tod mit der Krone als Symbol der Hoffnung und Auferstehung. Heute steht es für die Zuversicht und dafür, dass Not überwunden werden kann, weil Jesus Christus Not und Tod überwunden hat. Mit der Verleihung der goldenen Anstecknadel mit dem Kronenkreuz würdigt Herr Dr. Labe, Präses des Kollegiums der Oberalten zwei Lebenswerke, die beispielhaft für das stehen, was diakonische Arbeit ausmacht: unermüdlichen Einsatz für andere, persönliches Engagement trotz eigener Hindernisse und die Fähigkeit, aus eigenen Erfahrungen Kraft für andere zu schöpfen. Frau Brietzke wird in naher Zukunft den Staffelstab der Bibliotheksleitung an ihre Nachfolgerin Frau Regine Koch übergeben. Frau Kobabe und Frau Brietzke werden als Vorbilder für gelebte Nächstenliebe in Erinnerung bleiben. Auch an dieser Stelle möchten wir vom Hospital ganz herzlich für den Einsatz und das Engagement danken und wünschen beiden Damen alles nur erdenklich Gute. n Michael Kröger

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwMzk1