24 Rund um den Glockenturm · April/Mai 2025 Veranstaltungen Singen ist Ausatmen in schön Die Stimme ist Instrument des Jahres Seit dem 01.01.2025 nimmt die Stimme den Platz des Instruments des Jahres ein. Sie ist das älteste Instrument der Welt und jeder als auch jede von uns hat es. Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein kürt seit 2008 jedes Jahr ein Instrument des Jahres. Da wurde es höchste Zeit, dass die Stimme für ein Jahr in den Fokus rückt. Die Stimme – unser klingendes Ich Unsere Stimme ist nicht nur ein Mittel der Kommunikation, sondern auch ein Ausdruck unserer Gefühle und Persönlichkeit. Sie kann warm und beruhigend klingen, entschlossen und kraftvoll – oder auch mal kieksen, wenn wir »einen Frosch im Hals« haben. Ein Leben lang in Bewegung: Unsere Stimme verändert sich ständig. Während wir als Babys mit lautem Geschrei unsere Bedürfnisse kundtun, lernen wir als Erwachsene, sie gezielt einzusetzen – sei es zum Singen, Flüstern oder einfach zum Plaudern mit Freunden. Doch wer hätte gedacht, dass unsere Stimme im Laufe des Lebens tiefer wird? Studien zeigen, dass die Stimmlippen mit den Jahren an Elastizität verlieren, wodurch die Stimme an Höhe einbüßt. Doch keine Sorge: Mit gezieltem Training lässt sich die Stimme fit halten und beim gemeinsamen Singen mit anderen macht es doppelt so viel Spaß. Eher unbekannte Fakten zur Stimme nWussten Sie, dass die Stimme genau so einzigartig ist wie ein Fingerabdruck? Kein Mensch klingt genau wie der andere – selbst eineiige Zwillinge nicht. nDer längste ununterbrochene Ton, der jemals gesungen wurde, dauerte unglaubliche 2 Minuten und 1,07 Sekunden. nWährend Männer meist über eine tiefere Stimme verfügen, sprechen Frauen im Durchschnitt schneller – etwa 25.000 Wörter pro Tag, während Männer es auf rund 12.000 bringen. nSchon der griechische Philosoph Demosthenes trainierte seine Stimme, indem er mit Kieselsteinen im Mund sprach – ob das wohl eine frühe Form der Sprachtherapie war? Die Stimme als Stimmungsbarometer Nicht nur unser Alter, auch unsere Gefühle beeinflussen die Stimme. »Drückt's dich wo, sing dich froh!« heißt es in einem alten Sprichwort. Freude lässt sie höher und lebhafter klingen, Ärger macht sie schärfer, und Melancholie verleiht ihr eine Tiefe. Wer also aufmerksam lauscht, kann oft mehr zwischen den Zeilen hören, als die Worte verraten.
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