12 Rund um den Glockenturm · Februar/März 2025 Veranstaltungen Aus dem Freundeskreis Über unser Engagement Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr geht zu Ende und zum Glück bringen die Vorfreude auf das Weihnachtsfest und die damit verbundenen Veranstaltungen Licht in die dunkle Jahreszeit. Weil es so viele Veranstaltungen rund um Weihnachten gibt, tritt der Freundeskreis in dieser Zeit nur mit reduziertem Programm auf. Ab Mitte Januar sind wir dann in vollem Umfang wieder für Sie da. Den Jahreswechsel habe ich immer für einen Rückblick auf unsere Arbeit des zu Ende gehenden Jahres genutzt. Dieses Mal möchte ich den Platz für ein paar Gedanken über (nicht nur) unsere ehrenamtliche Arbeit im Hospital nutzen. Ist es Ihnen schon mal aufgefallen? Fast immer, wenn es darum geht, in der Öffentlichkeit Geld für einen guten Zweck zu sammeln, wird für Kinder gesammelt, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit. Ich habe mich gefragt, warum das so ist. Klar, Kinder sind besonders schutzbedürftig, aber gilt das nicht auch für alte Menschen? Die Kindheit und Jugend sind dadurch geprägt, dass man immer mehr kann und weiß, während das Alter dadurch geprägt ist, dass man irgendwann immer weniger kann und auch noch viel vergisst. Natürlich kann man auch im Alter mit Recht stolz auf das sein, was man noch kann, und doch ist es eine schmerzhafte Erfahrung, dass es zumindest schwerer fällt, langsamer geht und so weiter. Entsprechend ist es mit der ehrenamtlichen Arbeit bzw. der Spendenbereitschaft. Wer sich für Kinder engagiert oder spendet, tut etwas für die Zukunft dieser Kinder und damit für die Zukunft unserer Gesellschaft. Und im direkten Engagement bekommt man durch die Fröhlichkeit und Energie vieler Kinder oder das Erfolgserlebnis, wenn man den Kindern etwas beigebracht hat, unmittelbar etwas zurück. Warum sich also für alte Menschen engagieren? Zunächst gilt für jedes Engagement: Es tut gut, das Richtige und Notwendige zu tun. Und die Freude und Dankbarkeit zu spüren, wenn man beispielsweise Menschen ein schönes Erlebnis ermöglicht hat, ist schön und motivierend. Ein besonderer Reiz für das ehrenamtliche Engagement im Hospital ist für mich Ihre Lebenserfahrung. Worüber können sich Kinder nicht alles streiten? Sie wissen, es lohnt den Aufwand nicht. Es ist so schön zu beobachten, wenn alte Lieder im Café Freundeskreis die Erinnerungen wecken oder die Texte von Frau Radener Ihre Gedanken stimulieren. Bei der Arbeit mit Kindern kann man so etwas kaum erleben. Und auch Ihre Offenheit und Ihr Lächeln ist immer wieder ein Geschenk, wenn Sie zu uns in die Veranstaltungen kommen. Beim Freundeskreis kommt hinzu, dass wir eine freundliche und zugewandte Gemeinschaft sind, in der sich Menschen in der Regel über viele Jahre engagieren und wohl fühlen. Und ich glaube, dass Sie, wenn Sie zum Beispiel unser Café Freundeskreis besuchen, spüren, bei einer Gemeinschaft zu Gast und damit Teil einer Gemeinschaft zu sein. Viele unserer Aktiven sind selbst Mieter oder sogar Bewohner des Hospitals. Mit ihrem Engagement tragen sie zur Gestaltung ihres eigenen Umfeldes bei. Sie gehören in besonderer Weise der Gemeinschaft des Hospitals an, denn auch das Hospital mit seinen Bewohnern und Mietern, Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen ist eine Gemeinschaft. Und nicht zuletzt halten wir uns durch unsere Arbeit in der Gemeinschaft fit und motiviert. All unser Engagement kommt also nicht nur Ihnen, sondern auch uns selbst zugute. Am 9. Januar starten wir mit »Literatur am Nachmittag« das neue Jahr. Ich wünsche allen in der Gemeinschaft des Hospitals ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr! n Ihr Holger Lindemann für den Freundeskreis
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